Mit Petro-Dollars auf Meinungsjagd
US-Universitäten geraten in arabische Abhängigkeit
Mit den Einnahmen aus dem Ölgeschäft finanziert eine Reihe arabischerÖlStaaten derart erfolgreich amerikanische Universitäten, dass es den Arabern immer öfter gelingt, Lehrkräfte ihrer Wahl in die finanziell unterstützten Schulen zu schleusen. Sogar die berühmte Harvard-Universität beugte sich dem Diktat arabischer Geldleute und schaffte einen Lehrstuhl für arabische Studien, der mit einem von den Arabern nachdrücklich empfohlenen PLO-Mann besetzt wurde
Das Beispiel ist einem Bericht des World Jewish Congress (WJC) entnommen, der den ständig wachsenden Einfluss arabischen Geldes auf die Entwicklung etlicher US-Universitäten aufzeigt. Die Untersuchung, erarbeitet vom Institute of Jewish Affairs, einer wissenschaftlichen Abteilung des WJC, erfasst die Jahre 1974-1981.
Zahlreiche US-Universitäten, die sich wegen sinkender Matrikulierung und schwindender Subventionen in einer schwierigen Lage befinden, waren und sind— laut Will Maslow, dem Verfasser der Studie— an Petrodollar-Stiftungen interessiert.
Dank ihres Geldes gelang es den Ölscheichs, an amerikanischen Universitäten wissenschaftliche Zentren für Arabistik gründen zu lassen. Will Maslow zufolge befassen sich diese “wissenschaftlichen Zentren” nicht allein mit theoretischen Fragen, sondern dienen auch den propagandistischen Zwecken der jeweiligen Geldgeber.
Im WJC-Bericht liegen Angaben vor, denen zufolge Saudiarabien und Lybien auf mehrere US-Universitäten Druck ausgeübt haben, der darauf hinauslief, jüdischamerikanische Fachleute für Orientalistik nicht zu den betreffenden Studien zuzulassen. Derartige Vorfälle verletzen die Grundlagen akademischer Freiheit in den USA und das Paritätsprinzip des amerikanischen Bildungswesens.
In der Dokumentation werden mehrere eklatante Beispiele angeführt. Die Georgetown University in Washington, D.C., an der künftige amerikanische Diplomaten ausgebildet werden, hat Millionensummen von den Arabischen Emiraten, vom Oman und von anderen arabischen Ländern akzeptiert. Nach Erhalt der Stiftung gründete die renommierte Schule ein Zentrum für zeitgenossische arabische Studien. Clovis Maksoud, offizieller Vertreter der Arabischen Liga in Washington, hielt an der Universität Vorlesungen. “Gleichzeitig wurde klargemacht, dass kein einziger israelischer Professor zur Lehrtätigkeit herangezogen werden dürfte”, heisst es in der Untersuchung. Insgesamt 3,3 Millionen Dollar von acht arabischen Ländern flossen solcherart in die Kassen. Geld aus Libyen wurde vorerst akzeptiert und später zurückerstattet, da sich die Universität mit den politischen Zielen des Wüstenlandes nicht anfreunden konnte.
Dem Bericht zufolge gingen Gelder an nachstehende Universitäten: Harvard, Columbia, New York University, University of Southern California, Johns Hopkins University und Duke University.
Die Harvard-Universität hat eine Million Dollar eines anonymen saudiarabischen Geschäftsmannes — zur Schaffung eines Lehrstuhls für Arabistik — in Empfang genommen. Ein Teil dieser Summe soll dazu benutzt werden, die Lehrtätigkeit eines gewissen Walid Chalidi zu finanzieren. Walid Chalidi ist eng mit der PLO assoziiert.
Nicht alle Schulen jedoch lassen sich vom Glitzer des arabischen Geldes blenden. Eine rühmliche Ausnahme ist die Concordia Universität in Montreal, die sich einem angebotenen Austauschprogramm mit der King-Faisal-Universität widersetzt hat, da die Araber als Grundlage für das Projekt von den Kanadiern den Ausschluss jüdischer Lehrer verlangten.
Dass sich die Araber so intensiv den amerikanischen Universitäten widmen, um auf diesem Weg die amerikanische Öffentlichkeit zu erreichen, ist wohl ein natürlicher Schachzug jeder Propaganda. Dass aber die Regierung in Washington durch die Kürzungen auf dem Ausbildungssektor die Universitäten in solche Zwangslagen versetzt, dass sie ihre akademische Integrität aufgeben müssen, ist schwer entschuldbar. L.K.
[Aufbau. Dec. 17, 1982. p.7]